Die Auswahl an Milcherzeugnissen in Deutschland ist riesengroß, doch worin unterscheiden sich eigentlich Produkte wie Joghurt, Quark oder das isländische Traditionsprodukt Skyr? Ein bedeutender Unterschied liegt beispielsweise im Geschmack, doch auch hinsichtlich der Konsistenz und des enthaltenen Fettgehalts weisen die einzelnen Erzeugnisse deutliche Unterschiede auf.
Joghurt, Quark und Skyr enthalten auf der einen Seite viel hochwertiges Eiweiß (Protein) und Kalzium und gelten somit als essentiell für eine ausgewogene Ernährung. Auf der anderen Seite finden sich im Handel zahlreiche Joghurt-, Quark- und Skyr-Fruchtzubereitungen, die meist nicht nur eine höhere Fettmenge enthalten, sondern häufig auch künstliche Aromen und große Mengen Zucker. Wer abnehmen möchte, sollte diese Produktvarianten nur in Maßen essen oder auf naturbelassene Produkte zurückgreifen und diese mit frischem Obst genießen.
Was ist eigentlich Quark?
Bei Quark handelt es sich um ein leicht bekömmliches Molkereiprodukt, im Grunde um einen aus Kuhmilch hergestellten Frischkäse. Für die Herstellung wird pasteurisierte Kuhmilch in unterschiedlichen Fettstufen verwendet. Zuerst wird die Milch erwärmt und anschließend Milchsäurekulturen und Labenzym beigefügt. Infolgedessen beginnt die Kuhmilch zu gerinnen und das Eiweiß der Milch trennt sich von der Molke, die abgefiltert und abgepresst wird.
Alles Wissenswerte rund um den Frischkäse
- Mit etwa 12 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm ist Quark besonders proteinreich.
- Je nach Quarksorte variiert der Fettanteil zwischen 0,1 und 65 Prozent.
- Im Supermarkt findest du Frischkäse in drei Fettstufen.
- Je nach Fettmenge kann das Molkereiprodukt eine geschmeidig-zarte oder trocken-bröckelige Konsistenz haben.
- Eng mit dem Fettanteil verbunden ist auch der Geschmack: So schmeckt Quark in der Vollfettstufe reichhaltiger und viel cremiger, während Magerquark eher einen säuerlichen Geschmack hat.
Welche Quarksorten gibt es?
Quark wird vor allem nach dem Fettgehalt des Produkts unterschieden. Der Fettanteil in Prozent Fett wird dabei immer in Bezug auf die Trockenmasse angegeben.
- Magerquark (weniger als 10 Prozent Fettanteil)
- Halbfettstufe: 20 Prozent Fett
- Vollfettstufe: 40 Prozent Fett (Rahmquark)
Im Kühlregal findest du auch Schichtkäse, der Quark sehr ähnelt. Hierfür werden Frischkäse mit verschiedenen Fettstufen übereinander geschichtet. Natürlich kannst du auch Kräuterquark und Fruchtquark im Supermarkt kaufen, aber auch unkompliziert und schnell selbst zubereiten. Versuch dich an der Zubereitung von Quark-Rezepten wie Quark mit Apfelkompott und Mandelkaramell oder du probierst die glutenfreien Schoko-Quark-Brötchen.
Was ist Joghurt?
Während Quark also ein Frischkäse ist, der häufig unter Zugabe von Lab produziert wird, ist Joghurt ein Sauermilchprodukt und zählt zu den fermentierten Milchprodukten. Durch seine besondere Herstellung hat Speisequark somit einen milderen Geschmack und zugleich eine festere Konsistenz als Joghurt. Für die Herstellung sind Milchsäurebakterien nötig. Werden die Milchsäurekulturen zur Milch hinzugegeben und diese ausreichend warmgehalten (etwa 40 Grad), so wandeln die Bakterien die Laktose (Milchzucker) zu Laktat (Milchsäure) um. Dadurch gerinnt das Eiweiß der Milch und es entsteht der Joghurt, der auch für seine B-Vitamine bekannt ist. Die Art der Milchsäurebakterien bestimmt im Übrigen die Textur und auch die Geschmacksnote – von säuerlich bis angenehm mild.
Welche Sorten von Joghurt gibt es eigentlich?
Joghurt ist in unterschiedlichen Ausführungen und Sorten erhältlich:
- Magermilchjoghurt mit einem maximalen Fettgehalt von 0,5 Prozent.
- Fettarmer Joghurt: 1,5 – 1,8 Prozent Fett
- Herkömmlicher Joghurt: Fettanteil 3,5 Prozent
- Sahnejoghurt: Fettanteil mind. 10 Prozent
- Griechischer Joghurt: ca. 10 Prozent Fett
Im Handel finden sich zudem immer mehr Fruchtjoghurts, die einen ähnlichen Fettgehalt haben wie herkömmliche Varianten. Meistens enthalten Sie zugesetzten industriellen Zucker sowie diverse Zusatzstoffe wie Bindemittel oder Farbstoffe.
Übrigens: Gute Alternativen für Joghurt sind saure Sahne und Crème fraîche. Sie haben eine ähnliche cremige Konsistenz, enthalten allerdings mehr Kalorien. Auch viele vegane Alternativen sorgen für eine frische Geschmacksnote in der täglichen Ernährung.
Skyr – was steckt konkret hinter dem isländischen Milchprodukt?
Skyr ist ein Milchprodukt, das seit Jahrtausenden in Island hergestellt wird. Isländischer Skyr gilt im hohen Norden als echtes Wundermittel für die hohe Lebenserwartung und auch in Deutschland erfreut er sich großer Beliebtheit. Mit seiner cremigen Textur wirkt das Produkt wie eine Mischung aus Magerquark und Joghurt. Das isländische Traditionserzeugnis ist angenehm fluffig und noch cremiger, wenn du es gut umrührst.
Aufgrund des hohen Eiweißgehalts unterstützt das Nahrungsmittel den Muskelaufbau und ist somit bei Sportlern sehr beliebt. Zudem sorgt der hohe Proteinanteil für einen langen Sättigungseffekt. In Deutschland wird er übrigens als Frischkäse in Magerstufe angesehen und steht somit auf einer Stufe mit Hüttenkäse und Magerquark. Probiere doch mal einen Skyr-Cheese-Cake mit Heidelbeeren, einen Heidelbeer-Skyramisu oder Erdbeer-Skyr-Shake mit Banane.
Wie wird Skyr erzeugt?
Das Frischkäseprodukt wird aus entrahmter Milch sowie einer Joghurt- und Lab-Milchsäurekultur-Kombination erzeugt. In einem Skyr-Becher steckt rund viermal so viel Milch wie in einem Joghurtbecher. Aus diesem Grund ist dieses Milcherzeugnis auch besonders eiweißreich und fettarm. Ebenso wie beim Quark wird auch bei Skyr die Molke abgetrennt, doch im Gegensatz zu Speisequark ist die Textur cremiger und das Milcherzeugnis schmeckt etwas säuerlicher. Dieses Milchprodukt kann übrigens auch komplett ohne Lab produziert werden.
Welche Skyr-Sorten gibt es?
Skyr gibt es in der naturbelassenen Variante, aber auch in vielen anderen Geschmacksrichtungen wie etwa Heidelbeere, Vanille, Aprikose, Himbeere oder Erdbeere. Wenn du abnehmen möchtest, ist die naturbelassene Produktvariante die bessere Wahl. Auch wenn einige Produzenten auf den isländischen Ursprung des Milchprodukts hinweisen, wird er meist in Deutschland produziert.
Welche Nährwerte haben die Lebensmittel Quark, Skyr und Joghurt?
Die Milchprodukte unterscheiden sich in puncto Nährstoffgehalt voneinander.
- Skyr wird aus entrahmter Milch hergestellt, wodurch das Milchprodukt einen Fettanteil von lediglich 0,2 – 0,5 Prozent hat.
- 100 Gramm Skyr enthalten knapp 62 Kalorien. Im Vergleich dazu stecken in Magerquark rund 73 Kalorien und in Naturjoghurt ca. 69 Kalorien auf 100 Gramm.
- Auch Magerquark punktet mit einem geringen Fettanteil von ca. 0,2 Prozent.
- Sowohl Skyr als auch Speisequark gelten als nahrhaft und punkten mit reichlich Protein: 100 Gramm Skyr enthalten 11 Gramm Eiweiß. Spitzenreiter ist Magerquark, der pro 100 Gramm 13 Gramm enthält. Im Vergleich dazu enthält Naturjoghurt nur ca. 4 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm.
Die einzelnen Milchprodukte sind auch kalziumreich und somit wichtige Lebensmittel der täglichen Ernährung, denn Kalzium ist unter anderem für den Zahn- und Knochenaufbau wichtig:
- Speisequark: 90 mg Kalzium pro 100 Gramm
- Joghurt: 130 mg pro 100 Gramm
- Skyr: 150 mg pro 100 Gramm
Die besten Rezepte und Zubereitungstipps von Lidl
Alle Milcherzeugnisse gelten als ein geschmackvoller Baustein einer ausgewogenen Ernährung. Skyr kann in der Küche genauso wie Naturjoghurt oder Magerquark verwendet werden. Egal, ob du abnehmen möchtest oder neue leckere Rezepte suchst – in der Lidl Kochen Rezeptwelt wirst du garantiert fündig. Auch zum Frühstück gibt es tolle Rezepte, wie eine Maracuja-Joghurt-Creme oder eine fruchtige Frühstücks-Bowl mit Cranberry-Joghurt. Nicht nur für Süßspeisen lassen sich Milcherzeugnisse gut verwenden, sondern auch für herzhaftes Essen wie orientalische Quinoa-Karotten-Frikadellen mit Kräuter-Skyr oder Kürbis-Quark-Plinsen mit Feldsalat.