Selbstverständlich wollen Eltern für ihre Kinder nur das Beste. Eine Frage, die sich in diesem Zusammenhang jedoch immer wieder stellt, ist: Muss das Wasser, das im Zusammenhang mit Babynahrung verwendet wird, eigentlich vorgekocht werden?
Die Meinungen rund um dieses interessante Thema gehen oft auseinander und die Diskussion wird häufig durch die Tatsache befeuert, dass sogar unter anderem besonderes Babywasser angeboten wird. Hierbei handelt es sich um eine besondere Art von Trinkwasser, mit deren Hilfe sich Eltern das Abkochen sogar sparen können. Die entsprechenden Produkte sind schadstoff- und keimfrei und enthalten unter anderem auch wenig Natrium und Nitrat.
Neben der Tatsache, dass es sich beim Babywasser dementsprechend um eine praktische Hilfe im Alltag handeln kann, gilt natürlich auch, dass Leitungswasser (fast) umsonst ist, während der Kauf des besagten Babywassers im direkten Vergleich teurer ist.
Abkochen oder nicht? Eine weitestgehend individuelle Entscheidung
Fest steht: durch das Abkochen von Leitungswasser werden – sofern einige „Regeln“ beachtet werden – Keime abgetötet. Viele Kinderärzte sind in der heutigen Zeit jedoch der Meinung, dass dies – zumindest hierzulande – spätestens ab dem sechsten Monat nicht mehr zwangsläufig nötig ist, da nicht-abgekochtes Leistungswasser unter anderem auch eine Art „Training“ für das kindliche Immunsystem darstellen kann. Vorher reicht es in den Augen vieler Kinderärzte wahlweise aus, das Wasser lediglich auf circa 40°C zu erwärmen.
Zudem macht es einen Unterschied, ob es sich bei der betreffenden Flüssigkeit um späteres Trinkwasser oder Wasser, das zur Zubereitung von Babybrei genutzt werden soll, handelt. Denn: gerade dann, wenn das nicht-abgekochte Wasser mit Milchpulver kombiniert wird, können mitunter Keime entstehen.
Wer sich als Eltern also wohler fühlt, wenn das Wasser, das im Anschluss für Brei und Co. verwendet wird, vorher abgekocht oder im Zusammenhang mit einem Ausflug auf Babywasser gesetzt wird, sollte entsprechend handeln.
In diesem Fall ist es jedoch wichtig, „richtig“ abzukochen.
Wie sollte Wasser für Babynahrung abgekocht werden?
Grundsätzlich gilt, dass im Zusammenhang mit dem Abkochen von Wasser für Babynahrung nicht auf einen Wasserkocher zurückgegriffen werden sollte. Denn: hier reicht die Kochzeit nicht aus, um tatsächlich alle Keime abzutöten. Daher ist es in diesem Fall weitaus sinnvoller, sich für das Wasserkochen im Kochtopf zu entscheiden.
Leitungswasser als „Baby Getränk“? Ja oder nein?
Leitungswasser wird in einigen Ländern, unter anderem auch in Deutschland, streng kontrolliert. Wer dennoch sichergehen möchte, dass das verabreichte Wasser möglichst keimfrei ist, sollte besagtes Leitungswasser bis zum sechsten Lebensmonat des Kindes abkochen – vor allem dann, wenn die Leitungen im Haus vergleichsweise alt sind.
Wer sich unsicher ist, kann sein Leitungswasser auch im Rahmen einer Analyse prüfen lassen. So lässt sich in vielen Fällen Zeit (und Geld) sparen.
Spätestens ab dem sechsten Lebensmonat muss in der Regel nicht mehr abgekocht werden
Das Immunsystem eines Babys befindet sich in einer kontinuierlichen Entwicklung und ist in den meisten Fällen spätestens ab dem sechsten Monat dazu in der Lage, auch mit Keimen, die in Leitungswasser vorhanden sind, umzugehen.
Eine Ausnahme stellt jedoch die Zubereitung von Babynahrung bzw. das Trinken von Leitungswasser im Urlaub dar. Hier lässt sich oft nur schwer abschätzen, ob bzw. inwieweit das Wasser aus der Leitung mit Keimen belastet ist. Daher sollte im Zweifel immer vorgekocht werden.
Kurz: das Abkochen von Leitungswasser im Zusammenhang mit der Zubereitung von Babynahrung schadet nicht, ist in der Regel jedoch ab dem sechsten Lebensmonat nicht mehr nötig. Wer nicht auf sein möglichst keimfreies Wasser verzichten, jedoch nicht immer selbst abkochen möchte, kann alternativ auch auf spezielles Babywasser setzen.