Sauce oder Soße? Welches ist denn nun die richtige Bezeichnung für die schmackhaft sämig-flüssige Beigabe? „Soße“ mit dem scharfen „S“ sieht für viele Menschen, auch in Deutschland, einfach nicht richtig aus. Der deutsche Duden sagt jedoch etwas anderes.
Dennoch wird „Sauce“ häufiger verwendet. Woran liegt dies eigentlich? Welche Schreibweise war zuerst da?
Nicht nur Hobbyköchen dürfte es Spaß machen, hier ein wenig auf sprachliche Entdeckungsreise zu gehen und sich so unter anderem für die nächste Diskussion über die richtige Schreibweise zu rüsten.
Der Unterschied im Detail
Der große (und auch eigentlich einzige) Unterschied zwischen „Sauce“ und „Soße“ ist tatsächlich nur die Schreibweise. In der deutschen Sprache gilt „Soße“ als die richtige Variante, die auch so in jedem deutschen Duden oder Lexikon steht.
Tatsächlich empfehlen auch deutsche Professoren und Sprachwissenschaftler die Schreibweise „Soße“.
Bei „Sauce“ handelt es sich eigentlich nur eine alternative Schreibweise aus dem Französischen. Dass sich die „Sauce“ im Laufe der Zeit mehr durchsetzte liegt daran, dass in einigen Ländern der Buchstabe „ß“ schlicht nicht vorhanden ist. Zudem sieht die französische Alternative für viele in einem Text einfach hübscher aus.
In der Gastronomie ist die französische Schreibweise ebenfalls verbreitet. Dies bewirkt, dass automatisch mehr Menschen mit ihr in Kontakt kommen. Und genau dieser „Gewohnheitseffekt“ sorgt dafür, dass die deutsche Schreibweise immer wieder als falsch erscheint… zumal das „ß“ weitestgehend und durch die Rechtschreibreform in vielen Wörtern ohnehin aus der deutschen Schrift verschwunden ist.
Wie das Wort „Soße“ nach Deutschland kam…
Das deutsche Wort „Soße“ wurde aus dem französischen Sprachgebrauch entnommen. Die deutsche Schreibweise soll den Wortlaut des Französischen nachahmen.
Daher klingen beide Varianten auch gleich. Zunächst wurden salzige Brühen als „Soße“ bezeichnet. Erst im Laufe der Zeit und vor allem im Verlauf des 17. Jahrhunderts wurde der Begriff zur Bezeichnung diverser sämig, flüssiger Beigaben genutzt.
Im 18. und 19. Jahrhundert war die französische Kultur und Sprache hoch modern – auch in Deutschland. Viele Worte wurden damals aus dem Französischen adaptiert. So kam auch die Schreibweise „Sauce“ das erste Mal nach Deutschland.
Da jeder die französische Sprache benutzen wollte, kam die Schreibweise „Sauce“ immer häufiger zum Einsatz – bis „Sauce“ und „Soße“ im Alltag immer mehr verschwammen.
Die Soßen vor der Soße – So kam die Leckerei zu ihrem Namen
Vor der Einführung des Begriffs „Soße“ wurden für die Beigaben andere Begriffe im deutschen Sprachgebrauch verwendet. Besonders beliebt war die „Tunke“, die sich aus dem hochdeutschen Wort „thunkōn“ (färben, eintauchen) ableitet.
Auch wenn die „Soße“ seit dem 15. Jahrhundert verwendet wird, war „Tunke“ noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts im üblichen Gebrauch.
Erst danach verschwand der Begriff allmählich aus dem deutschen Alltag. Das Verb „tunken“ hingegen wird heute noch benutzt. Dies liegt daran, dass die „Soße“ nicht als Verb in der deutschen Sprache existiert.
Was ist nun richtig? Soße oder Sauce?
Auch heutzutage wird die hitzige Diskussion auf verschiedenen Plattformen immer wieder neu ins Leben gerufen – dabei könnte diese so leicht beendet werden. Beide Schreibweisen sind korrekt.
Es stimmt aber auch, dass die französische Variante zum Fachbegriff in der Gastronomie wurde. In Deutschland wird die Schreibweise „Soße“ empfohlen, aber „Sauce“ wird nicht mehr als falsch angesehen.
Doch unabhängig vom jeweiligen Begriff steht fest: die „Tunke“ schmeckt in etlichen Varianten – egal, ob klassisch oder besonders charakteristisch.