Sie sind praktisch, erwärmen Speisen binnen weniger Augenblicke und sehen noch dazu – je nach Modell – modern aus: Mikrowellen! So gut wie alle Lebensmittel können hier verzehrfertig vorbereitet werden.
Um die Mikrowelle und ihre Nutzung ranken sich jedoch auch immer wieder Mythen. Ist das Aufwärmen nicht gefährlich? Welche Strahlen kommen hier überhaupt zum Einsatz? Und welche Auswirkungen hat eine Mikrowelle auf die Lebensmittel, die in ihr zubereitet werden?
Wie funktioniert eigentlich eine Mikrowelle?
Um zu verstehen, wie es möglich ist, dass sowohl Getränke als auch Speisen hier binnen weniger Minuten auf die jeweilige Wunschtemperatur erhitzt werden können, lohnt es sich, einen Blick auf die Technik hinter bzw. in den Geräten zu werfen.
Grundsätzlich basiert die Funktion der Mikrowelle tatsächlich auf elektromagnetischen Wellen. Diese sorgen dafür, dass sich die Wassermoleküle, mit denen sie in Berührung kommen, aneinander reiben. Im Zuge dieser Reibung entsteht Wärme. Und so erklärt sich auch ganz einfach, weshalb so viele Lebensmittel und Speisen mit Hilfe der Mikrowelle aufgewärmt werden können: viele Leckereien es Alltags bestehen unter anderem aus genau den Wassermolekülen, die die Mikrowelle braucht, um verlässlich arbeiten zu können.
Entzieht die Mikrowelle den Lebensmitteln Vitamine?
Hierbei handelt es sich um eine der bekanntesten Fragen, die im Zusammenhang mit Mikrowellen immer wieder gestellt wird: sind Mikrowellen dazu in der Lage, einem Lebensmittel seine Vitamine, Nährstoffe und Co. zu entziehen?
Die gute Nachricht: hierbei handelt es sich um ein klassisches Vorurteil. Und zwar insofern, als dass es nicht schlechter oder besser ist, Speisen, wie zum Beispiel einen leckeren Gemüseauflauf im Backofen oder im Topf zu erhitzen. Wer hier auf die richtige Temperatur und die die entsprechende Zubereitungs- bzw. Erhitzungsdauer achtet, verliert auch nicht allzu viele Vitamine.
Das bedeutet: sollten beim Erhitzen tatsächlich Vitamine bzw. Nährstoffe verlorengehen, liegt die Ursache hierfür weniger an der Mikrowelle, sondern an der – gegebenenfalls zu hoch eingestellten – Temperatur. Die meisten modernen Mikrowellen bieten jedoch die Möglichkeit, hier nachzujustieren und beispielsweise auf niedrigem Temperaturlevel zu garen. So lässt sich ein etwaiger Vitaminverlust in der Regel gut vermeiden. Am sinnvollsten ist es, im Vorfeld kurz die jeweilige ideale Gartemperatur und die empfohlene Zubereitung der Lebensmittel zu checken. Je nach Produkt unterscheiden sich die entsprechenden Richtwerte oft voneinander.
Möglicherweise muss sich das Mikrowellenessen auch deswegen immer noch gegen viele Vorurteile zur Wehr setzen, weil es sich bei den betreffenden Speisen nicht selten um Fertigprodukte handelt. Wer hier ein wenig gesünder kochen und möglichst viele Vitamine zu sich nehmen möchte, sollte auf frische Lebensmittel setzen. Auf diese Weise steht auch einem leichten, ansprechenden und vitaminreichen Gericht aus der Mikrowelle meist nichts im Wege.
Vorsicht vor Temperaturunterschieden!
Viele Mikrowellenbesitzer kennen das Problem: während ein Teil der Speise noch kalt ist, wurde der andere Teil viel zu intensiv erhitzt.
Hierbei handelt es sich tatsächlich um ein klassisches Mikrowellenproblem, das im Wesentlichen daraus resultiert, dass hier – nicht wie beim klassischen Kochvorgang – regelmäßig umgerührt wird und die Mikrowellen möglicherweise an unterschiedlichen Stellen – aufgrund der individuellen Verteilung der Wassermoleküle – unterschiedlich schnell arbeiten.
Die passende Lösung? Das Gericht, sofern möglich, immer wieder umrühren. Viele moderne Mikrowellen setzen unter anderem auch auf einen Drehteller, mit dessen Hilfe dem Problem bis zu einem gewissen Grad vorgebeugt werden kann.
Wie gefährlich ist die Nutzung einer Mikrowelle?
Die Sicherheitsstandards, die in Bezug auf Mikrowellen gelten, sind mittlerweile sehr hoch. Das robuste Gehäuse der Geräte sorgt beispielsweise dafür, dass keine bzw. sehr wenige Strahlen nach außen dringen können.
Dennoch handelt es sich bei dem elterlichen Ratschlag: „Bitte nicht zu nahe an die Mikrowelle stellen!“ um keinen unnützen Tipp. Denn: obwohl die verschiedenen Hersteller gerade im Zusammenhang mit der abgegebenen Strahlung natürlich gewisse Grenzwerte einhalten müssen, ist es natürlich besser, sich besagter Strahlung nicht auszusetzen. Schon ein paar Zentimeter Abstand reichen hier aus, um auf der sicheren Seite zu sein.
Im Zweifel oder bei Beschädigung: Mikrowelle austauschen!
Eine Mikrowelle kann selbstverständlich nur dann – sowohl mit Hinblick auf die Zubereitung des Essens als auch in Bezug auf den gebotenen Nutzerstandard – überzeugen, wenn sie sich in einem reibungslosen Zustand befindet. Sollte das Gehäuse beschädigt sein oder das Gerät Speisen nicht mehr optimal erwärmen, ist es an der Zeit, sich nach einer neuen Mikrowelle umzusehen.
Ein nicht mehr intaktes Gehäuse sieht immerhin nicht nur unschön aus, sondern kann auch eine Austrittsquelle für die bereits erwähnte Strahlung sein.