Viele Lebensmittel sind im Kühlschrank länger haltbar als in der Vorratskammer. Dies liegt vor allem daran, dass die kühle Umgebung die biologischen Prozesse verzögern kann.
Es wäre jedoch definitiv auch falsch, alle Lebensmittel wahllos im Kühlschrank zu lagern. Vielmehr gilt, dass es hier wichtig ist, die individuellen Charakteristika der einzelnen Speisen zu berücksichtigen. Nur so kann eine optimale Lagerung gewährleistet werden.
Beispielsweise müssen Obst und Gemüse nicht so kühl wie Fleisch oder Milchprodukte aufbewahrt werden. (Somit erklärt es sich auch, weswegen die meisten Kühlschränke mit einem extra eingerichteten Gemüse- und Obstfach ausgestattet sind.)
Doch wie lange halten sich Lebensmittel eigentlich im Kühlschrank? Die folgende Übersicht hilft weiter. (Achtung! Bei den entsprechenden Angaben handelt es sich um Richtwerte. Selbstverständlich sollten Lebensmittel grundsätzlich entsorgt werden, wenn sie „irgendwie komisch riechen“ bzw. ungewohnt schmecken.
Grundsätzliches zu Obst und Gemüse
Gerade Obst und Gemüse büßen sehr schnell an Konsistenz ein, wenn sie nicht richtig gelagert wurden. Hier empfiehlt es sich, am besten auf das oben bereits erwähnte Obst- und Gemüsefach zu setzen. Auf diese Weise kann unter anderem auch Gefrierschäden vorgebeugt werden.
Blattgemüse, Brokkoli und Rosenkohl
Grünes Blattgemüse und Salate halten sich nur sehr kurz im Kühlschrank. Empfehlenswert ist es, das Blattgemüse innerhalb von zwei Tagen zu verbrauchen, um noch von einer überzeugenden Qualität profitieren zu können. Aufgrund des hohen Wasseranteils darf frisches Blattgemüse nicht im Tiefkühlfach gelagert werden. Bei dem anschließenden Abtauen würde es ansonsten seine feste Konsistenz verlieren und wässrig werden.
Brokkoli und Rosenkohl sind bis zu fünf Tage lang im Kühlschrank haltbar. Für eine längere Haltbarkeit empfiehlt es sich, den Brokkoli oder Rosenkohl im Tiefkühlfach zu lagern. Hier können sie sogar bis zu einem Jahr aufbewahrt werden.
Möhren bzw. Karotten
Möhren können bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wenn sie in einer luftdichten und verschließbaren Box gelagert werden, halten sie noch einmal ein wenig länger.
Zitrusfrüchte
Zu den Zitrusfrüchten gehören die beliebten Snacks Orangen, Zitronen, Mandarinen und noch viele weitere Obstsorten. Im Kühlschrank sind Zitronen, Orangen und Co. lediglich nur ein bis zwei Tage lang haltbar.
Bei Zimmertemperatur können sie länger gelagert werden. Acht und zehn Tage bis zum Verzehr sind hier keine Seltenheit.
Grundsätzliches zu Molkereierzeugnissen und Eiern
Milch, Butter, Eier und Käse sind immer – sofern sie nicht an der Frischetheke gekauft wurden – mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Jedoch bedeutet ein Ablauf des MHD noch nicht zwangsläufig, dass die Ware nicht mehr genießbar wäre. Mit Hinblick auf die passende Lagerung gilt es, die folgenden Tipps zu beachten. (Achtung! Wurde die jeweilige Verpackung geöffnet, ist das MHD nicht mehr aussagekräftig.)
Eier
Eier sollen nicht länger als vier Wochen gelagert werden. Wer sich nicht sicher ist, wann die Eier gelegt bzw. gekauft wurden, kann die Frische des Eis mit einem simplen Test herausfinden.
Hierzu wird ein Glas mit Wasser befüllt und das Ei hineingelegt. (Wichtig! Es sollte sich frei im Glas bewegen können.)
Liegt das Ei am Boden des Glases ist es noch genießbar. Stellt es sich auf, sollte es nicht mehr verzehrt werden. Dasselbe gilt, wenn es oben schwimmt. In diesem Fall haben sich schon zu viele Gase gebildet und das Ei ist schlecht geworden.
Milch
Haltbare Milch kann zwar länger als Frischmilch verzehrt werden, ist aber im geöffneten Zustand nur eine Woche im Kühlschrank haltbar. Wenn die Milch säuerlich schmeckt oder Klumpen bildet, sollte sie natürlich nicht mehr getrunken werden. Nase und Gaumen sind hier weitestgehend verlässliche Hilfen.
Butter und Joghurt
Butter kann zwischen zwei und vier Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Danach deutet ein ranziger Geruch darauf hin, dass sie nicht mehr verzehrt werden sollte. Frischer Joghurt hingegen ist nur vier bis sechs Tage im Kühlschrank haltbar und sollte dementsprechend frühzeitig genossen werden.
Hartkäse und geriebener Käse
Offener Hartkäse ist bis zu drei Wochen genießbar. Danach muss geprüft werden, ob der Geschmack noch überzeugt. Wer die Haltbarkeit verlängern möchte, sollte den Käse in einer geschlossenen Box aufbewahren. Geriebener Käse verliert nach etwa drei Tagen seine garantierte Qualität.
Fleisch und Wurst
Bei Fleisch und Wurst hilft es, sich – bei abgepackten Lebensmitteln – an dem MHD zu orientieren. Für frische Waren bzw. geöffnete Verpackungen gelten die folgenden Regeln:
Steak, Kotelette und Co.
Rohes Fleisch hält sich im Kühlschrank nicht so lange wie gebratenes Fleisch. Rohe Steaks, Koteletts und Braten dürfen daher nur wenige Tage im Kühlschrank gelagert werden. Als Richtwert gelten hier maximal drei Tage. Bis dahin sollten sie verarbeitet worden sein.
Eine „Sonderregelung“ gilt hier mit Hinblick auf Hackfleisch. Dieses sollte noch am selben Tag verarbeitet werden.
Wurstaufschnitt
Im Zusammenhang mit geschlossenen Verpackungen gibt das MHD an, wie lange die Wurst noch frisch und qualitativ hochwertig ist. Geöffnete Packungen hingegen sind nach zwei bis vier Tagen zu verbrauchen.
Ansonsten reagiert die Luft mit der Wurst und sorgt für einen unangenehmen Geruch und eine oft gummiartige Konsistenz.
Geflügel
Geflügel von Huhn oder Pute, das beispielsweise zu Geschnetzeltem verarbeitet werden soll, ist im rohen Zustand maximal zwei Tage haltbar. Danach sollte das Fleisch unbedingt verarbeitet werden.
Frischer Fisch und Meeresfrüchte
Geräucherter und gekochter Fisch halten sich bis zu drei Tage im Kühlschrank. Frische Meeresfrüchte und Fisch sind nur einen Tag lang haltbar. Wer hier auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte die Produkte an dem Tag kaufen, an dem sie auch verarbeitet werden sollen.
Alle Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit und inhaltliche Richtigkeit.